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Hausfrauenpsychologie

Psychologie für den Alltag

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Zeitmanagement

Eine Frage des Timings

29. Juli 2018 By Constanze Leave a Comment

Was, wann und wie

Im Leben sind viele Dinge ungerecht verteilt. Bei einer Sache herrscht allerdings allumfassende Gerechtigkeit: Bei der Zeit. Jeder von uns – egal ob arm oder reich, alt oder jung, hübsch oder weniger attraktiv – hat gleich viel Zeit pro Tag zur Verfügung. Genau gesagt sind das 86.400Sekunden, 1.440 Minuten bzw. 24 h pro Tag. Entscheidend für Lebenszufriedenheit und Erfolg sind daher was man in diesen 24h wie macht und ganz wichtig auch wann.

Der japanische Autor Haruki Murakami beispielsweise steht an Schreibtagen um vier Uhr morgens auf. Danach geht es direkt für einige Stunden an den Schreibtisch. Nachmittags steht Sport an, gerne laufen oder schwimmen über lange Distanzen, danach ist Zeit für Erledigungen, Lesen und Musik hören. Um 21 Uhr geht pünktlich das Licht aus.

Vormittags ist die Stimmung besser

Menschen, die einem geregelten Bürojob nachgehen, haben oft nicht die Möglichkeit ihren Tagesablauf perfekt an ihre innere biologische Uhr anzupassen. Trotzdem bleibt einem bei der Tagesgestaltung, z.B. bei der Vereinbarung von Terminen, in der Regel ein gewisser Entscheidungsspielraum. Dass schlechtes Timing im schlimmsten Fall auch teuer werden kann, zeigt eine Studie der Arbeitsgruppe der University of Buffalo, New York (Chen, Demers, & Lev, 2013). Die Wirtschaftswissenschaftler analysierten Abschriften von mehr als 25.000 Telefonkonferenzen in denen Großinvestoren und Analysten von Aktiengesellschaften über wichtige Finanzdaten informiert wurden. Je später im am Tag die Gespräche geführt wurden, desto negativer war der Ton. Mit einer kleinen Ausnahme: Nach dem Mittagessen wurde die Stimmung kurzfristig wieder etwas positiver. Das überraschendste Ergebnis der Studie ist aber, dass die Wissenschaftler einen Zusammenhang zwischen Stimmung während der Telefonkonferenzen und Aktienkursen für die fünf Stunden nach den Gesprächen fanden. Nach nachmittäglichen Gesprächen mit negativer Stimmung reagierten auch die Aktienkurse mit einer negativen Entwicklung. Dieser Zusammenhang bestand auch, wenn Faktoren wie finanzielle Gesamtlage der entsprechenden Industrie und Berichterstattung in den Medien berücksichtigt wurden.

Termine zur gewohnten Zeit

Eine weitere nützliche Erkenntnis der Studie war, dass der stärkste Prädiktor für einen Termin, der Zeitpunkt des vorangegangenen Termins war. Das kann man sich einfach zu Nutze machen und mit wichtigen Ansprechpartnern daher immer am besten Termine vor 11 Uhr ausmachen. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass auch potentielle kritische Termine am Vormittag stattfinden werden. Um diese Zeit ist nicht nur die Stimmung noch freundlicher, sondern mit hoher Wahrscheinlichkeit auch der Glucose-Spiegel noch höher. Denn das ist auch ganz entscheidend für den Ausgang von wichtigen Entscheidungen (Danziger, Levav, & Avnaim-Pessoa, 2011).

 

Literatur

Chen, J., Demers, E., & Lev, B. (2013). The Dangers of Late-Afternoon Earnings Calls.Harvard Business Review.

Danziger, S.; Levav, J.; Avnaim-Pessoa, L. (2011). Extraneous factors in judicial decisions. Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America, Vol. 108(17), 6889-6892.

 

 

Filed Under: Allgemein, Erstaunliche Effekte, Forschung vorgestellt, Tolle Effekte Tagged With: Arbeitsalltag, Büro, Business, Psychologie, Telefonkonferenz, Termine, Timing, Zeitmanagement

Der Zeigarnik-Effekt –Stress durch unerledigte Dinge

17. September 2017 By Constanze Leave a Comment

Es gibt so Tage an denen wurstelt man den ganzen Tag eifrig vor sich hin, arbeitet Sachen ab, erledigt ganz viele kleine Dinge und am Ende des Tages fragt man sich „Wo ist dieser Tag hin und was habe ich heute eigentlich gemacht und geschafft?“. Solche, nicht sehr angenehmen Gedanken, sind dem Zeigarnik-Effekt geschuldet. Der Effekt besagt, dass wir uns kaum an abgeschlossene, aber an offene nicht beendete Aufgaben extrem gut erinnern. Benannt ist der Effekt nach der russischen Psychologin Bljuma Wulfwna Seigarnik.

Der Schreibtisch quillt über, der Kopf ist voll, das Stresslevel hoch und am Abend fühlt es sich trotzdem nach einem umerfolgreichen Tag an? Schuld daran ist der Zeigarnik-Effekt.

Der Kellner mit dem unglaublichen Gedächtnis

Angeblich saß Bljuma Wulfwna Seigarnik in den 20er Jahren in Berlin in einem Kaffee und beobachtete interessiert einen Kellner, der scheinbar ein unglaubliches Gedächtnis hatte. Im Café herrschte reger Betrieb, doch der Kellner vergaß keine einzige Bestellung und brachte jedem Gast das richtige Getränk, Tortenstück oder Sandwich. Als Bljuma Seigarnik ihn fragte, ob er sich denn an die bereits servierten Bestellungen erinnern könne, zuckte der Kellner nur mit den Achseln und konnte kaum eine der Bestellungen richtig wiedergeben. Fasziniert von dieser Beobachtung fing Bljuma Seigarnik an zu forschen und stellte schnell fest, dass es sich hierbei anscheinend um ein allgemeingültiges Phänomen handelt.

Unvollendete Aufgaben werden besser im Gedächtnis behalten als vollendete.


Eigentlich ist das eine ziemlich gute Marotte unseres Gedächtnisses. Wir haben einen inneren Drang Aufgaben zu Ende zu bringen und an die offenen Punkte auf unserer To Do-Liste zu denken. Auch Drehbuchautoren machen sich diesen Effekt zu Nutze und verschachteln die parallelen Handlungsstränge auf eine Art und Weise, dass immer mindestens ein Handlungsstrang auf die Auflösung wartet. Ein Kniff den viele Serien mit dramatischen Cliffhangern am Ende der einzelnen Folgen perfektioniert und dadurch einen regelrechten Suchtfaktor haben.

So praktisch das alles zu sein scheint, hat der Zeigarnik-Effekt auch seine Schattenseiten. Diese Schattenseiten haben wohl die meisten von uns schon einmal zu spüren bekommen, z.B. Sonntagabends wenn man sich im Gedanken an die neue Woche mit all ihren Terminen, To-Dos und Aufgaben unruhig im Bett wälzt und nur schwer zur Ruhe kommt (Syrek, Weigelt, Peifer, & Antoni, 2017).

Die gute alte To Do- Liste

Tatsächlich kann die gute alte To Do-Liste helfen sich von dem Stress der durch die vielen unerledigten Dinge in unserem Kopf entsteht frei zu machen. Zum einen muss man nicht mehr an alles denken, wenn es bereits niedergeschrieben ist. Das Aufschreiben ist sozusagen der erste Schritt zur Erledigung der Aufgabe. Zum anderen sehen wir alle Dinge, die wir bereits erledigt haben, weil sie auf der Liste abgehakt oder durchgestrichen sind. Aus diesem Grund sammle ich vor allem in stressigen Phasen gerne meine alten To Do-Listen in einem Ordner. So sieht man schwarz auf weiß was man in letzter Zeit alles geschafft hat. Noch ein Tipp: Multitasking macht alles noch viel schlimmer. Wenn wir mehrere Aufgaben gleichzeitig angehen öffnen wir mehrere mentale Schubladen und fühlen uns gleich noch gestresster. Also gerade in Phasen mit starker Arbeitsbelastung lieber eine Aufgabe nach der anderen abarbeiten.

 

Literatur

Syrek, C. J., Weigelt, O., Peifer, C. & Antoni, C. H. (2017). Zeigarnik’s sleepless nights: How unfinished tasks at the end of the week impair employee sleep on the weekend through rumination. Journal of Occpuational Health Psychology. 22, 225-238.

 

Filed Under: Allgemein, Erstaunliche Effekte, Tolle Effekte Tagged With: Erinnern, Forschung, Gedächtnis, Produktivität, Psychologie, Schlaf, To Do, Vergessen, Zeitmanagement

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Mein Name ist Constanze und ich bin promovierte Psychologin. Ich mag gute Theorien und wissenschaftliche Erkenntnisse, die einem helfen das Leben besser zu verstehen.

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