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Hausfrauenpsychologie

Psychologie für den Alltag

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Studie

Nebenbei-Essen schadet dem Geschmack

10. Juli 2017 By Constanze Leave a Comment

Das fängt ja schon mal gut an. Während ich an diesem Artikel schreibe, löffle ich gerade mein Frühstück. Eine Unsitte wie meine (hoffentlich gute) Erziehung mir sagen würde, aber leider eine eingefahrene Gewohnheit. Eine Gewohnheit, die ich eigentlich ganz gerne mag. Denn Essen ist super, egal ob mit Familie und Freunden, alleine oder eben nebenbei. Außerdem ist nebenbei doch auch hocheffizient. Während ich z.B. morgens meine Mails checke, mampfe ich mein Frühstück. Spart sicher 15 Minuten Zeit, wenn nicht mehr. Kaffee kann man auch super vor dem Laptop trinken und tatsächlich „versüße“ ich mir mit einem Snack oder einem Getränk gerne mal Arbeiten am Computer, auf die ich eher weniger Lust habe.

Auch beim Autofahren kann man sehr gut nebenbei Essen. Mittlerweile habe ich das Auto-Frühstück beinahe perfektioniert und danke einer immer größer werdenden Sammlung an Thermosbechern und Tupperdosen gibt es Tee, Kaffee und Kleinigkeiten zum schnabulieren. Da kann manches Hotel- Frühstücksbuffet vor Neid erblassen.

Mobile-Eater

Mittlerweile gibt es sogar einen Namen für den Nebenbei-Esser und die Nebenbei-Esserin. Für eine Studie im Auftrag von Nestlé taufte das Allensbach-Institut solche Leute wie mich Mobile-Eaters. Die extremste Ausprägung stellen – laut Studie –Mobile Eater dar, die single sind. Die essen angeblich meist keine einzige Hauptmahlzeit geregelt an einem Tisch, so wie sich das gehört.

Ernährungsexperten können über Mobile-Eater nur den Kopf schütteln und warnen eindringlich vor Gewichtszunahme. Man verliert eben schnell den Überblick über das was und wie viel man schon gegessen hat, wenn man das immer nur nebenbei macht.

Nebenbei Essen beeinträchtig den Geschmack

Zwei Niederländische Forscherinnen interessierten sich dafür, ob Nebenbei-Essen dem Geschmack schadet. In einer Serie von vier Studien teilten sie ihre Probanden in jeweils zwei Gruppen und gaben ihnen verschiedene Getränke (süß oder sauer) oder salzige Cracker. Während die eine Gruppe nur trinken bzw. essen sollte und bewerten wie die Dinge schmecken, erhielt die andere Gruppe zusätzlich eine Gedächtnisaufgabe und musste sich bis zu siebenstellige Zahlen merken. Die Wissenschaftler interessierte, ob die Versuchsteilnehmer die Getränke und Snacks unterschiedlich bewerten und wie viel sie davon konsumierten. Die spannenden Ergebnisse waren, dass die Nebenbei-Esser und – Trinker nicht nur deutlich mehr konsumierten, sondern auch die Geschmäcker als weniger intensiv bewerteten. Zitronen-Wasser, das von der einen Gruppe schon als ziemlich sauer bewertet wurde fand die Gruppe, die nebenbei noch eine Gedächtnisaufgabe zu lösen hatte, noch ganz ok.

Essen braucht Aufmerksamkeit

Die Forscherinnen erklären sich die Ergebnisse damit, dass Essen und vor allem Schmecken Aufmerksamkeit braucht. Wenn aber die mentale Kapazität für etwas Anderes verwendet wird, bleiben weniger Ressourcen für das Schmecken übrig. Was kann man daraus nun für den Alltag mitnehmen? Wenn es ein richtig leckeres Essen gibt, dann bitte Handy und Co. weg beim Essen, auch wenn man alleine ist. Wenn das Essen aber eher in die Kategorie „Küchenunfall“ fällt, dann gerne her mit der Ablenkung und schon schmeckt das Essen weniger versalzen.

 

Literatur

van der Wal, R. C., & van Dillen, L. F. (2013). Leaving a flat taste in your mouth: task load reduces taste perception. Psychological Science, 24, 1277-1284.

Filed Under: Allgemein, Forschung vorgestellt Tagged With: Ablenkung, Aktuelle Forschung, Always on, Ernährungspsychologie, Essen, Foodie, Forschung, Instaworthy, Medienpsychologie, Mobile Eater, Psychologie, Psychologie des Essens, Studie

Langsam, junge Frau!

29. Dezember 2016 By Constanze Leave a Comment

Es gibt Schleicher, es gibt Spazierer und es gibt mich. Ich bin ein Speed-Geher oder ein Marschierer. Jeder Tag sollte meiner Meinung nach sowieso mindestens 28h Stunden haben, damit ich annähernd für all die Dinge Zeit habe, die ich gerne machen würde. Daher gilt es die Wachzeit zu optimieren. Das geht ziemlich gut, wenn man versucht Wege von A nach B zu beschleunigen. Ein Grund, warum ich gerne mit dem Fahrrad fahre anstatt zu laufen. Geht einfach schneller (bitte entschuldigt den Wortwitz, aber den konnte ich mir nicht verkneifen).

Laufen Wahnsinnige schneller?

 

George Carlin

Wenn der US-Comedian George Carlin recht hat, dann gehöre ich wohl eindeutig in die Kategorie „Maniac“, bin also laut Herrn Carlin eine Wahnsinnige. Was an Behauptung dran ist, hat der amerikanische Marketingprofessor Carey Morewedge mit seinen Kollegen wissenschaftlich untersucht. Die Wissenschaftler interessierte welchen Einfluss die Bewegungsgeschwindigkeit auf die Zuschreibung bestimmter mentaler Fähigkeiten hat. Dafür untersuchte er nicht nur Menschen, sondern auch Tiere und Roboter.

Die Forscher zeigten den Versuchsteilnehmern in zufälliger Reihenfolge je drei Filme von Menschen, die sich entweder langsam, mittel schnell oder schnell bewegten. Im Anschluss dran sollten die Probanden bewerten wie kompetent, intelligent und clever die jeweiligen Personen seihen. Dabei zeigte sich, dass Personen die mit moderatem Tempo gingen die besten Bewertungen erhielten. Sie wurden als kompetenter, intelligenter und cleverer wahrgenommen.

Laufgeschwindigkeit

Wer langsamer geht, wird positiver eingeschätzt.

Menschenähnliche Geschwindigkeiten werden bevorzugt

In zwei weiteren Studien ließen die Forscher die Bewegungsgeschwindigkeit von Robotern und Tieren bewerten. In beiden Studien wurden den Robotern und Tieren, die mit mittlerer Geschwindigkeit unterwegs waren, mehr positive menschenähnliche Eigenschaften zugeschrieben. Am besten fielen die Bewertungen aus, wenn sie der Fortbewegungsgeschwindigkeit des Menschen ähnelten. Eine Erkenntnis, die gerade für die Konstruktion der Programmierung von Robotern, die uns im Alltag helfen sollen, äußerst relevant ist. Die Forscher erklären sich dieses Ergebnis damit, dass es Menschen leichter fällt Dinge einzuschätzen, die uns ähneln und irgendwie menschlich sind. Im Umgang mit Menschen sind wir schließlich geübt.

Wichtig ist allerdings, dass es sich immer um die relative Geschwindigkeit handelt. Ist man mit älteren Kollegen unterwegs, ist es nicht nur aus Gründen der Höflichkeit empfehlenswert, sich deren Tempo anzupassen. Vielleicht halten die Kollegen einen dann auch für intelligenter und wie bereits Konfuzius wusste „Der Weg ist das Ziel“. Vielleicht sollte auch ich mir das zu Herzen nehmen.

 

Literatur

 Morewedge, C. K., Preston, J., & Wegner, D. M. (2007). Timescale bias in the attribution of mind. Journal of personality and social psychology, 93, 1-11.

Filed Under: Allgemein, Erstaunliche Effekte, Forschung vorgestellt Tagged With: Aktuelle Forschung, Forschung, Langsam, Laufgeschwindigkeit, Psychologie, Speed, Speedy Gonzales, Studie, Walking, Wirbelwind

Der Keks hat mich einfach so angelacht!

11. April 2016 By Constanze Leave a Comment

Die Auswirkungen von vermenschlichten Produkten auf unsere Selbstkontrolle.

Ostern ist vorbei und jetzt mal Hand aufs Herz: Lebt ihr Schoko-Osterhase noch, oder hat er sie einfach so angelächelt, dass sie nicht widerstehen konnten und ihm zumindest die Ohren abgeknabbert haben?

 

 

Keks

 

Ob verschmitzt grinsende Osterhasen, sprechende Schokoriegel oder Bärchenwurst, Produkte zu vermenschlichen ist ein beliebter Marketing-Trick (Aggarwal & Mc Gill, 2012). Schmecken Lebensmittel dadurch besser? Wohl nicht, allerdings konnte eine Studie von Wissenschaftlern aus den USA, Deutschland und Südkorea zeigen (Hur, Koo & Hofmann, 2015), dass Lebensmittel mit menschlichen Zügen offenbar unsere Selbstkontrolle beeinträchtigen: Wir essen sie offenbar mit leichterem Gewissen.

In einer Serie von sechs Studien untersuchten die Wissenschaftler auf unterschiedliche Art und Weise, inwieweit es beispielsweise einen Unterschied macht, wenn einem Keks ein Gesicht aufgemalt wurde (siehe Abbildung) oder in der Produktbeschreibung der Konsument in der ich-Form vom Produkt direkt angesprochen wurde.

OriginalAbb

Kekse mit Gesicht verführen

Interessant ist, dass vermenschlichte Produkte keineswegs als attraktiver wahrgenommen wurden. Jedoch führt beispielsweise ein Keks mit Gesicht dazu, dass man die Verantwortung (soll ich den jetzt wirklich essen, oder nicht?) weniger bei sich selbst sieht. Der kleine Keks guckt ja so freundlich! Dies führt dazu, dass man den Konflikt zwischen der Versuchung „Keks essen“ und langfristigen Zielen wie z.B. „ich möchte abnehmen“ weniger stark wahrnimmt. Man gibt also Verantwortung an den Keks ab und fühlt sich weniger verantwortlich für sein Tun als bei gesichtslosen Plätzchen. Darüber hinaus haben die Probanden der Studie sich nicht nur leichter dafür entschieden den Keks zu essen, sondern bei einer Geschmacksprobe auch weit mehr der Kekse mit Gesicht gegessen, als die Probanden, die gesichtslose Kekse verköstigen durften.

Achtung also, wenn sie nächstes Mal so ein kleines süßes Ding anlächelt, der tut nur so freundlich und wenn die Waage dann ein Kilo mehr anzeigt, übernimmt der Keks keinerlei Verantwortung dafür. Denn die liegt immer noch bei uns selbst.

Autorin: Constanze Schreiner

Literatur

Aggarwal, Pankaj and Ann McGill (2007), “Is That Car Smiling at Me? Schema Congruity as a Basis for Evaluating Anthropomorphized Products,” Journal of Consumer Research, 34 (4), 468–79.

Hur, J. D., Koo, M., & Hofmann, W. (2015). When temptations come alive: How anthropomorphism undermines self-control. Journal of Consumer Research, 42(2), 340-358.

Filed Under: Allgemein, Erstaunliche Effekte Tagged With: Attraktivität, Essen, Forschung, Keks, Selbstkontrolle, Studie

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Mein Name ist Constanze und ich bin promovierte Psychologin. Ich mag gute Theorien und wissenschaftliche Erkenntnisse, die einem helfen das Leben besser zu verstehen.

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